Stadtbad-Sanierung startet 2025: Chancen und Herausforderungen

Der Förderverein ist weiter im Einsatz und startet am Tag des offenen Denkmals in die neue Kerzensaison

Am Tag des offenen Denkmals, dem 8. September, steht der Förderverein Zukunft Stadtbad Halle vor einer neuen Herausforderung. Nach 13 Jahren kontinuierlichen Engagements muss der Verein aufgrund der Vertragskündigung auf die Durchführung von Führungen verzichten.

Trotz dieser Einschränkungen bleibt der Förderverein aktiv. Auf kurzfristige Einladung der Stadtwerke Halle GmbH wird der Förderverein am 8. September einen Informationsstand im Stadtbad aufbauen, um mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu treten und den Verkauf der beliebten Stadtbadkerzen zu starten.

  • Datum: 8.9. ab 10:00 Uhr
  • Ort: im Stadtbad
  • Was: Stadtbadkerzen, Informationen zur Sanierung und Aktivitäten des Fördervereins

„Wir freuen uns über die positive Nachrichten, die wir der Presse entnehmen durften, dass der Start der Sanierung nach mehrfachen Verschiebungen nun für das 2. Quartal 2025 festgesetzt wurde“ so Kathleen Hirschnitz, Vorsitzende des Fördervereins und Mitglied im Beratungsgremium für die Sanierung des Stadtbades. „Wir freuen uns auch über die Kontaktaufnahme der Leiterin Unternehmenskommunikation, Antje Prochnow, mit uns in Bezug auf den Denkmalstag. Zudem wurde angekündigt, dass es einen neuen Vertrag in Bezug auf die Führungen geben soll.“

„Die Sanierung der beiden Schwimmhallen ist nach Jahren des Sanierungsstaus dringend notwendig und die umfassende Modernisierung als Gesundheitsbad war das Ziel der politischen Unterstützer von Bund, Land und der Kommune, mit denen wir seit 2019 in intensiven Gesprächen standen.“ freut sich Elke Scharnowski, die unter schwierigen Umständen von1983 bis 2005 Leiterin des Stadtbades war. Sie fügt hinzu „Es war wunderbar zu sehen, welche Chancen sich plötzlich in den Gesprächen, die wir mit den Vertretern der Politik führen durften, auftaten. Sie waren von der Idee der Gesamtsanierung als Gesundheitsbad mit irisch-römischen Dampfbad als Alleinstellungsmerkmal einfach nur begeistert.“

Die so akquirierten Sanierungsmittel in Höhe von 19,9 Millionen Euro reichen aufgrund der steigenden Baukosten nicht aus, um das gesamte Gebäude zu sanieren, jedoch ist die Sanierung der Schwimmhallen und die barrierefreie Zuwegung ein wichtiger Schritt für den Erhalt des gesamten Badekomplexes und ein Zeichen dafür, dass die Stadt das historische Erbe schätzt.

Jedoch plant die Bäder Halle GmbH, die Zweckentfremdung des historisch und betriebswirtschaftlich bedeutsamen irisch-römischen Dampfbades für Mitarbeiterbereiche (MZ 29.8.2024 „im Obergeschoss entstehen Sozialräume“). Diese Entscheidung birgt erhebliche Risiken für den Erhalt dieses einmaligen Baudenkmals.

  • Die geplante Umnutzung des Dampfbads birgt erhebliche Risiken. Eine Verlagerung von Räumen eine Etage weiter hoch, behebt nicht die benannten statischen Probleme.
  • Eine spätere Wiederherstellung des Dampfbads würde höchstwahrscheinlich zur Rückforderung der Fördermittel führen, wenn diese jetzt für den Umbau bewilligt werden.
  • Das Dampfbad ist ein zentraler Bestandteil des Stadtbads. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal, das Investoren anzieht und einen wichtigen Teil des kulturellen Erbes darstellt.
  • Durch die geplante Umnutzung wird historische Bausubstanz abgebrochen. Die Maßnahmen erschweren eine Instandsetzung und Wiederinbetriebnahme des irisch-römischen Dampfbades, das in Mitteldeutschland einzigartig ist.

„Wir regen eine transparente und nachhaltige Lösung für das Stadtbad an, die den Erhalt des historischen Bausubstanz und die Nutzung als Gesundheitsbad gewährleistet. Die geplante Umnutzung des Dampfbads muss dringend überdacht werden. Es ist unerlässlich, alternative Lösungen zu finden, um sowohl den Mitarbeitern gerecht zu werden als auch das historische Erbe zu schützen.“ empfiehlt Kathleen Hirschnitz

Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich für den Erhalt des Stadtbads einzusetzen. Nur gemeinsam können wir dieses wichtige Stück Halles Geschichte bewahren.

Wer möchte, kann sich an der Spendenaktion für die Rekonstruktion der Malereien in der Sauna beteiligen. Weitere Infos und Spendenmöglichkeiten finden Sie hier.