Die Deutsche Vereinigung der Sportwissenschaften e.V. (dvs) organisierte in Zusammenarbeit mit dem DOSB und dem BISp einen Expertenworkshop, um sich den folgenden Fragen und Problemen zu stellen:  Droht immer mehr öffentlichen Bädern das Aus? Was sagt die Wissenschaft? Was sagt die Praxis? Was sagen die Kommunen?
Nicht nur in Halle zwingen leere Haushaltskassen und Überschuldung die Kommune zur Sparsamkeit – die sogenannten freiwilligen Leistungen wie Kultur und Sport stehen ganz oben auf der Streichliste. Aber oft können auch für diese Einrichtungen durch engagierte Bürger neue Lösungsansätze zur Rettung gefunden werden, denn gesamtgesellschaftlich und volkswirtschaftlich sind Bäderschließungen kontraproduktiv. Die positiven Wirkungen des Schwimmens auf die Gesundheit und Fitness sind wissenschaftlich nachgewiesen – Bäder erfüllen immer mehr gesundheitspolitische Gemeinwohlaufgaben.

Auch wenn sich der Kostendeckungsgrad bei Bädern verschlechtert, die Energiekosten steigen und vielerorts die Besucherzahlen sinken, dürfen Bäder nicht nur als Kostenfaktor angesehen werden. In den Bädern stecken Chancen, denn sie sind oft die wichtigste Sportstätte in dem Stadtbezirk, für die eine von der Kommune mitgetragene Langzeitstrategie erarbeitet werden muss, für die Betreibung, für die Sanierung und die Weiterentwicklung der Bäderlandschaft.

Halle ist eine (schwimm) -sportorientierte Stadt. Die Stadt und die Bäder Halle GmbH haben in der Vergangenheit zwar durch den Akt einer Privatisierung, aber auch durch einen damit verbundenen Modernisierungs- und Finanzierungsvertrag bewiesen, Bäder sanieren und betreiben zu können. Die Entwicklung des Schwimm- und Wassersports in Halle ist Teil einer Strategie, um die Attraktivität und den Freizeitwert der Region zu verbessern sowie die Entwicklung des Tourismus und der Wirtschaft zu befördern – so sollten für die Sanierung und den Weiterbetrieb des Stadtbades Chancen ergriffen werden.

In dem Workshop waren unterschiedlichste Experten und Akteure zusammengeführt, wodurch ein interdisziplinär geführter Diskurs entstand. Der Förderverein konnte auf dieser Tagung die Chance ergreifen, die Probleme und Möglichkeiten, die im Stadtbad stecken diesem breit aufgestellten Fachpublikum vorzutragen. Zahlreiche Kontakte und  Best-Practice Beispielen gaben Anregungen, auf dem Weg das Stadtbad in eine wirtschaftlich tragfähige Zukunft als Sport,- Gesundheits- und Bewegungszentrum zu führen – innerhalb einer städtischen Bäder- und einer integrativen Stadtentwicklung.

(Text basierend auf dem Tagunsgscript)

dvs_Pressemitteilung-Expertenworkshop_06032014

2014_Abstractband-Expertenworkshop

Script_Vortrag_Förderverein